Blühflächenprojekt in der Rissen-Sülldorfer Feldmark
Der Landesjagdverband Hamburg und die Landwirte aus Rissen und Sülldorf haben ein richtungsweisendes Projekt zum Schutz der Biodiversität initiiert: vertraglich abgesichert wird den Bauern von den Jägern Naturschutz „abgekauft“. Und das passiert so: 8 Landwirte bestellen auf 35.000m² verschiedene geeignete und in der Feldmark verteilte Flächen statt mit Ackerfrüchten oder Wiesengras mit einer insektenfreundlichen Blühmischung. Der Landesjagdverband zahlt ihnen dafür ein angemessenes Entgelt, das in etwa dem üblichen Ertrag entspricht. Sonnenblumen und Inkarnatklee, Sommerwicken und Lupinen und viele andere Pflanzenarten mehr bilden wertvolle Insektenbiotope. Das ist auch bitter nötig, denn die Zahl der Insekten nimmt auf erschreckende Weise ab, auch in der Sülldorfer Feldmark. Und damit schwindet neben unverzichtbaren Pflanzenbestäubern auch die Nahrungsgrundlage für unzählige Reptilien, Vögel und Kleinsäugetiere. Lebensräume für Hase, Fasan und Rebhuhn werden rar. So wird die Nahrungskette unterbrochen, die ganz unscheinbar im Gras beginnt und letztlich bis zu uns Menschen reicht.
Das Projekt ist auch über den unmittelbaren Naturschutz hinaus wertvoll, so sollen Hinweistafeln die vielen Besucher des Naherholungsgebiets aufklären und auf geführten Spaziergängen sollen interessierte Stadtbewohner Naturzusammenhänge erfahren. Ziel ist es, ein tieferes Verständnis für die Natur vor unserer Haustür und ihre Zusammenhänge zu erreichen. Denn nur was man kennt, kann man auch schützen. Und vielleicht lässt sich ja auch ein Reh mit Kitz oder ein selten gewordener Feldhase beobachten.
Und ganz „nebenbei“ wird darüber deutlich, daß Jäger und Bauern – gemeinsam – einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Biologischen Vielfalt leisten.
Die beteiligten Partner – die Landwirte, der LJV und vor Ort die Bezirksjägergruppe Altona hatten das Projekt aus Spenden und aus Mitteln des DJV für 3 Jahre gesichert, weiter sollen dann „Paten“ gesucht und gefunden werden, die für finanzielle Kontinuität sorgen. Dies ist gelungen! Die Hamburger Wasserwerke haben das Projekt dankenswerterweise übernommen. Die Bezirksjägergruppe kümmert sich weiterhin um die Öffentlichkeitsarbeit und bildet dazu Mitglieder zu DLV-Naturpädagogen aus.
Spendenkonto: Landesjagd- und Naturschutzverband Hamburg,
IBAN DE73200300000003203106 Stichwort "Blühstreifenprojekt Altona"