"Knickreparatur" in Sülldorf / Januar 2025

 

Zu Schade für den Shredder

Zu lang, zu kurz, zu dünn, zu dick – warum auch immer: 260 landschaftstypische Knickpflanzen hatten den Weg zu den Kunden nicht gefunden und mussten nun in einer Baumschule Platz machen für die kommende Frühjahrskollektion. Dabei waren die Containerpflanzen völlig in Ordnung, starke, gesunde Gehölze. Also viel zu schade für den Shredder. Deshalb organisierten Landwirt Heinz Behrmann und die Bezirksjägergruppe Altona am 25.01.25 eine spontane Pflanzaktion, um damit das kleine windzerzauste Feldgehölz von Bauer Willi Gehrken am Lehmkuhlenweg für den Artenschutz aufzuwerten. So nahmen dann an dem trüben Wintermorgen 19 Jäger und Jägerinnen die Spaten in die Hand und pflanzten Hasel, Weißdorn, Schneeball, Rotdorn und Hartriegel unter fachkundiger Anleitung in den Boden. Wenn sie Wurzeln geschlagen haben werden sie vielen einheimischen Wildtieren Schutz und Nahrung bieten, von Insekten und Reptilien über Maus und Igel bis hin zu Dachs und Reh. Jäger-Bezirksgruppenleiter Bernd Neumann: „Durch die natürliche Sukzession (Folgeansiedlung von Pflanzen, die Red.) werden hier in kurzer Zeit auch wieder höher wachsende Bäume stehen und die Knickgehölze langsam an den Rand drängen. Ein spannender Prozess, den wir mit den Jungjägern als ‚Lehrstück' verfolgen können". Wildverbiss, neu ankommende Tier- und Pflanzenarten, die Wirkung von Licht und Schatten und vieles mehr werden sich dort gut studieren lassen, nicht nur für den Jägernachwuchs, sondern auch für jedermann und jederfrau in der Sülldorfer Feldmark. Die Aufforstungsfläche liegt in der Näher der Kehre vom Lehmkuhlenweg und ist von dort in wenigen Schritten erreichbar. Außerdem konnten mit den  Pflanzen gleich noch etliche Knickmeter in der Feldmark wieder hergestellt werden. Die Aktion ist ein gutes Beispiel für den praktischen Naturschutz, der in der Sprache der Jäger und Jägerinnen „Hege" genannt wird und die Pflege des Lebensraums der wildlebenden Tiere bezeichnet. 

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Bezirks-Jägergruppe Altona-Blankenese im Landes Jagd- und Naturschutzverband Hamburg